Lipödem und Hormone

Ich habe gefühlt mein ganzes Leben die Pille genommen, den Nuvaring verwendet und später dann nach meiner Schwangerschaft die Mirena Spirale. Lange wusste ich nichts von meinem Lipödem. Erst mit dem Entfernen der Spirale kam das Lipödem bei mir durch Schübe mit starker Gewichtszunahme und später auch den typischen Lipödem-Schmerzen in Beinen und Armen zum Vorschein. Seitdem beschäftige ich mich mit dem Thema Lipödem und Hormone. Meine Hormonspiegel zeigten lange bevor ich wusste, dass ich ein Lipödem habe, eine Östrogendominanz. Heute weiß ich, dass dies bei einem Lipödem sehr häufig der Fall ist.

Sehr viele von euch denken darüber nach, wegen dem Lipödem die Pille abzusetzen oder haben es bereits getan. Andere schlucken weiter aus Angst vor einen Lipödemschub. Man bekommt leider auch heute noch wenig Hilfe von den Gynäkologen zum Thema Lipödem und Pille. Oft werden einem anderen neuen Pillen vorgeschlagen oder auch manchmal Angst vor einer ungewünschten Schwangerschaft gemacht, wenn man wegen dem Lipödem die Pille absetzen möchte.

Was kann neben der Pille noch deine Hormone bei Lipödem beeinflussen?

Wusstest du das in den meisten Produkten, die wir täglich verwenden, Giftstoffe enthalten sind, die sich negativ auf unser Hormonsystem auswirken. Diese Produkte sind so alltäglich, dass wir nie darüber nachdenken, ob diese Produkte einen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Hormonsystem haben.

Dazu zählen Kosmetikprodukte wie Puder, Mascara, Lippenstift oder Nagellack, Shampoo, Spülung, Haarspray, Bodylotion, Peeling, Waschmittel, Lebensmittelverpackungen, Kleidung, Textilien, Beschichtung von Kochgeschirr und noch vieles mehr.

In vielen dieser Alltagsprodukte befinden sich Chemikalien, die unseren Hormonhaushalt stören, können. Diese Stoffe bezeichnet man als endokrine Disruptoren. Endokrine Disruptoren haben eine ähnliche Struktur wie unsere körpereigenen Hormone. Sie sind deshalb in der Lage, an die gleichen Rezeptoren anzudocken wie unsere weiblichen und männlichen Sexualhormone.

Dadurch begünstigen sie Einlagerung von Körperfett, beeinflussen unseren Blutzucker- und Insulinspiegel, beinträchtigen unsere Schilddrüsenfunktion und stehen auch in Zusammenhang mit hormonell bedingten Krebserkrankungen.

Du kannst sie dir wie FAKE-Hormone vorstellen. Sie sehen aus wie unsere Hormone, aber sie wirken nicht so. Unsere körpereigenen Hormone funktionieren nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip.Die Hormondrüsen setzen Hormone frei, die über das Blut zu den Zielrezeptoren wandern und dort andocken und dann ihre Wirkung auslösen.

Jedes Hormon passt durch seine spezielle Form nur in ein bestimmtes Schloss. Die Fake Hormone können auf zwei verschiedenen Wegen Einfluss auf unser Hormonsystem nehmen.

  1. Das Fake Hormone passt gut genug ins Schloss, um dort anzudocken und das Schloss zu öffnen. Jetzt löst es entweder ein zu starkes Signal oder ein Signal zum falschen Zeitpunkt aus. Dies führt dann zu einer Über- oder Unterfunktion bestimmter Hormone. So kann z.B. langfristig eine Östrogendominanz oder eine Schilddrüsenunterfunktion begünstig werden.

  2. Das Fake Hormon passt in das Schloss, kann es aber nicht öffnen, sodass kein Signal gesendet werden kann und es zu keiner Wirkung am Rezeptor kommt. Dadurch das dieses Schlüsselloch besetzt ist, können dort die körpereigenen Hormone nicht mehr andocken und wirken.

Zu den bekanntesten endokrinen Disruptoren gehört BPA (Bis-Phenol-A). Den Begriff hast du bestimmt schon mal gehört. BPA wird in der Kunststoff- und Lackherstellung verwendet. BPA ist eine der weltweit am häufigsten verwendeten Chemikalien.

Inzwischen kann man BPA fast überall nachweisen, in der Luft, in Gewässern, & Meeren, Gemüse und Obst, aus Treibhäusern, im Trinkwasser, in unserem Blut, im Fruchtwasser und sogar im Gebärmuttergewebe.

Wo ist überall BPA enthalten?

  • Verpackungen aus Kunststoff
  • Plastikbehälter, Spielzeug aus Plastik, Trinkflaschen aus Plastik
  • CD/DVDs
  • Getränke- und Konservendosen
  • Fast-Food Verpackungen
  • Schnullern
  • Zahnfüllungen, Versiegelungsmassen
  • Thermopapiere

Wie kannst du BPA vermeiden?

  • Vermeide abgepackte Lebensmittel
  • Kaufe frisch
  • Lagere Lebensmittel in Glas, Keramik oder Edelstahlbehältern
  • Erhitze Lebensmittel nicht in Kunststoffbehältern
  • Kaufe Getränke in Glasflaschen

Neben BPA gibt es weitere hormonwirksame Stoffe, Phthalate (Weichmacher), Tenside oder Parabene, die sich vor allem in Körperpflegeprodukten und Kosmetik befinden. Das Fatale ist das wir uns diese Stoffe jeden Tag, ohne darüber nachzudenken auf unsere Haut & Haare schmieren und sie so ungehindert in unseren Körper eindringen können. Zu diesen Stoffen zählt alles was, schäumt, aber auch Haarspray, Nagellack und sogar Parfüme enthalten diese Stoffe.

Du kannst mit der kostenfreien App CodeCheck den Barcode deiner Kosmetikprodukte scannen und dann schauen, ob sie hormonwirksame Stoffe enthalten.

Da das Lipödem häufig mit einer Östrogendominanz in Zusammenhang steht ist dies ein guter Weg in unserem Selbstmanagement auch auf die Produkte zu achten, die wir täglich nutzen. Da ich mich jeden Tag und auch sehr gerne schminke sowie sehr viele Kosmetikprodukte verwende, macht mich das alles insgesamt sehr nachdenklich!

Ja, ich habe hier sogar einen großen Handlungsbedarf für mich entdeckt. Natürlich nehme ich jetzt keinen großen Müllsack und schmeiße alles auf einmal weg. Nein, das finde ich aus dem Umweltgedanken heraus auch voll Banane. Ich ersetze jetzt jedes leere Produkt einfach durch ein besseres aus dem Bereich der Natur Kosmetik. Wenn ihr hier gute Empfehlungen für mich habt, dann schreib die doch gerne in die Kommentare.

Natürlich weiß ich, dass es unmöglich ist, mich vor all diesen Schadstoffen komplett zu schützen, auch wenn ich das gerne machen würde. Der Gedanke, dass dadurch eventuell mein Lipödem angefeuert wird, gefällt mir nicht. Ich versuche deshalb das zu tun, was ich selbst tun kann!

Getränke und Konserven kaufe ich schon lange in Glasflaschen, wo ich bei mir noch Handlungsbedarf sehe, ist mein Vorratsschrank. Dort habe ich alles fein säuberlich in Plastik Behältern gelagert.

Was kannst du sonst noch tun?

Deine körpereigenen Entgiftungssysteme wie Leber und Nieren stärken!!!

Da kommen wir wieder zu unserem Lieblingsthema: Das Lipödem und die Ernährung!

Wichtig ist, dass unsere Leber gut funktioniert und nicht durch zu viel Kaffee, Zucker, Alkohol, industriell verarbeitet und abgepackte Lebensmittel überfordert wird oder weil sie zu wenig Nährstoffe bekommt, die für die Entgiftung wichtig sind, nicht richtig funktioniert.

Eine gut funktionierende Leber ist besonders wichtig für den Östrogenabbau. Wenn Östrogene nicht richtig und sauber abgebaut werden können, dann entstehen toxische Zwischenprodukte, die dann zu den Symptomen einer Östrogendominanz führen oder auch andere Hormonungleichgewichte in unserem Körper begünstigen können. Das kann sich z. B. als Insulinresistenz, einen Überschuss an männlichen Sexualhormonen oder auch Schilddrüsenstörungen zeigen.

Was sind typische Symptome einer Östrogendominanz

  • Schmerzhaftes Brustgewebe
  • Wassereinlagerungen
  • Gewichtszunahme
  • Cellulitis
  • Blähbauch
  • Zysten oder Myome
  • Starke, schmerzhafte Periodenblutungen
  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen, häufig um die Periode herum

Leider kann man diese endokrinen Disruptoren nicht in einem Hormontest nachweisen. Du kannst also die typischen Symptome einer Östrogendominanz haben und trotzdem normale Laborparameter haben.

Wenn du solche Symptome hast und dein Gynäkologe bereits deine Hormone gecheckt hat und da nichts zu finden war. Dann denke daran, dass es leider oft nicht ausreicht, sich komplett nur auf Labortwerte zu verlassen. Wenn dein Körper solche Symptome sendet, dann ruft er sprichwörtlich um Hilfe und du bist gefragt, auf die Suche zu gehen!

NUR DU SELBST bist der Schlüssel zu deiner Gesundheit. Im ersten Schritt ist es wichtig, dir das notwendige Wissen anzueignen. Arbeite an den Grundvoraussetzungen, deine Hormone und dein Lipödem in Balance zu bringen.

Das Lipödem wird durch deine Hormone beeinflusst. Leider ist es nicht so einfach, alles mit Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln ins Reine zu bringen. Deine Hormone reagieren auf deine inneren und äußeren Lebensumstände. Was und wann du etwas isst, was du denkst, wie du dich fühlst, wie du schläfst, wie du dich bewegst, wie gestresst oder entspannt du bist, welchen Schadstoffen du ausgesetzt bist, wie gut es deinem Darm und deiner Leber geht, uvm..

Unsere Lipödem Pakete helfen dir, an den Grundvoraussetzungen zu arbeiten, sodass du dein eigener Experte mit deiner Lipödemerkrankung wirst.

Mit unserem Anti-Entzündungs-Ernährungspaket erfährst du mehr über eine Ernährung, die deinem Darm und deiner Leber guttut. Möchtest du auch auf mentaler Ebene an deinem Lipödem arbeiten und mehr darüber erfahren, wie du gesund abnehmen kannst, dann findest du dazu Wissen in unserem Lipödem Journal.

Wenn du Fragen hast, schreib uns gerne eine persönliche Nachricht über Instagram oder eine E-Mail an hello@belanda.me

Deine Bettina

Warteliste für den InflammaCare Club

Sobald es los geht, werden wir dich als erstes über die tolle Neuigkeit informieren. Also bleib gespannt und halte Ausschau nach weiteren Updates!